Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 53 - 27.12.2017

Beschäftigungsanstieg und Lohn-Plus dank Mindestlohn

Jena: „Mindestlohnbetrügern muss endlich das Handwerk gelegt werden!“

Im Januar 2018 jährt sich die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zum dritten Mal. Wie eine aktuelle Auswertung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zeigt, haben sich seit Anfang 2015 sowohl die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung als auch die Löhne in Bayern positiv entwickelt.

Bis Ende August 2017 lag das Plus der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in Bayern gegenüber Anfang 2015 bei 7,1 Prozent – und damit leicht über dem bundesweiten Anstieg (6,4 Prozent). Besonders die Branchen, für die der Mindestlohn von enormer Bedeutung ist, konnten in Bayern starke Zuwächse verzeichnen, darunter das Baugewerbe (14,9 Prozent), das Gastgewerbe (16,0 Prozent) sowie der Wirtschaftszweig Verkehr und Lagerei (11,5 Prozent). Auch in monetärer Hinsicht profitierten die Beschäftigten in Bayern vom Mindestlohn. So sind die Verdienste von Un- und Angelernten seit Einführung des Mindestlohns bis Mitte 2017 um 6,8 Prozent gestiegen. Bundesweit konnte ein Plus von 5,7 Prozent erreicht werden.

Entsprechend positiv ist die Bilanz von Matthias Jena, Vorsitzender des DGB Bayern: „Die gute Lage am bayerischen Arbeitsmarkt hält an. All die düsteren Vorhersagen der Mindestlohngegner haben sich als völlig falsch herausgestellt. Das war nichts anderes als Panikmache, um den Mindestlohn zu verhindern.“

Dennoch sind Mindestlohnverstöße an der Tagesordnung, wie die Studie „Mindestlohn noch längst nicht für alle“ des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) von Dezember 2017 belegt. Diese schaden nicht nur den Beschäftigten, sondern haben auch Einnahmeausfälle in der Sozialversicherung und den Steuerkassen zur Folge. Darüber hinaus führen sie zu einer Schmutzkonkurrenz für die Unternehmen, die sich korrekt verhalten.

„Es sollte das Interesse aller Redlichen in dieser Gesellschaft sein, dem Mindestlohnbetrug wirksam einen Riegel vorzuschieben“, sagt Matthias Jena. Daher fordert er: „Egal, wie die aktuelle Regierungsbildung ausgeht. Egal, wie die Landtagswahlen in Bayern ausgehen. Der Mindestlohn ist eine der größten sozialpolitischen Errungenschaften der letzten Jahre. Die Politik steht in der Verantwortung, ihn zu schützen und für effektive Kontrollen zu sorgen. Hierfür wird weiteres Personal dringend benötigt. Mindestlohnbetrügern muss endlich das Handwerk gelegt werden! Perspektivisch müssen der Mindestlohn deutlich angehoben und diskriminierende Ausnahmen beseitigt werden.“


Informationen zu den Änderungen des Mindestlohns ab 2018 finden Sie unter:

http://www.dgb.de/schwerpunkt/mindestlohn/mindestlohn-2018-was-aendert-sich-in-2018


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