Anlässlich der heute veröffentlichten Ausbildungsmarktzahlen wirbt der DGB Bayern dafür, jetzt die Chance zu nutzen, die berufliche Ausbildung in Bayern zukunftssicher zu machen. „Das können wir erreichen mit einer Ausbildungsgarantie, guter Ausbildungsqualität und beruflichen Perspektiven für alle Jugendlichen in Bayern mit und ohne Fluchthintergrund“, sagt Katharina Joho, Abteilungsleiterin Bildungspolitik des DGB Bayern.
Joho warnt davor, Flüchtlinge und andere Jugendliche gegeneinander auszuspielen: „Heute wird wieder einmal deutlich, vor welchen Herausforderungen unsere Jugendlichen stehen, egal welcher Herkunft oder Nationalität sie sind. Der Übergang von der Schule in den Beruf ähnelt mit seiner Vielzahl unkoordinierter Bildungsgänge ohne Anschlussperspektive einem Dschungel. Das selektive Schulsystem setzt sich in der beruflichen Bildung fort. Jugendliche mit Migrationshintergrund, mit schlechteren oder niedrigeren Schulabschlüssen oder ‚multiplen Vermittlungshemmnissen‘ werden immer noch strukturell benachteiligt. Die Ausbildungsqualität in einigen Branchen ist unvermindert schlecht. So erklärt sich auch in diesem Jahr das Paradox der unvermindert großen Zahl unbesetzter Stellen und von Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz.“
Es ist für den DGB Bayern indiskutabel, die „nicht Ausbildungsreifen“ in Warteschleifen zu parken, die „Guten“ vernünftig auszubilden und die qualitativ schlechten Ausbildungsplätze notfalls mit Flüchtlingen zu besetzen. Joho sagt ganz klar: „Es ist der falsche Weg, Standards im Hinblick auf Ausbildungsqualität oder Bezahlung abzusenken und Ausbildungen für bestimmte Gruppen zu verkürzen.“
Joho erläutert weiter: „Unser Weg sind Perspektiven, und nicht Verschiebebahnhöfe. Schon lange vor der Herausforderung, die bei uns Schutz suchenden Menschen in schulische und berufliche Ausbildung zu integrieren, haben wir die Staatsregierung auf die Notwendigkeit hingewiesen, den Übergang von der Schule in den Beruf kohärent zu gestalten. Bayern braucht ein übergreifendes Konzept, nicht einzelne Leuchttürme. Durch die zu uns kommenden Flüchtlinge werden die Versäumnisse in diesem Bereich nun lediglich noch deutlicher.“