Anlässlich der heute veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen konstatiert Matthias Jena, Vorsitzender des DGB Bayern: „Der bayerische Arbeitsmarkt befindet sich weiterhin in sehr guter Verfassung. Neben einem Zuwachs der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse konnten – vor allem dank des Mindestlohns – im vergangenen Jahr auch signifikante Lohnsteigerungen für un- und angelernte Beschäftigte erreicht werden.“
Allerdings kritisiert Jena den erheblichen Anteil atypischer Beschäftigungsformen an der Gesamtzahl der Beschäftigungsverhältnisse: „Man darf sich von den glänzenden Zahlen nicht blenden lassen. Nicht nur die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse liegt in Bayern auf einem Rekordniveau, sondern auch die Anzahl der Beschäftigten in Minijobs und Leiharbeit. Viele Arbeitnehmer arbeiten außerdem unfreiwillig in Teilzeit oder haben nur befristete Stellen und verspüren deshalb eine enorme Unsicherheit. Gerade angesichts des steigenden Fachkräftebedarfs ist hier ein Umdenken der Arbeitgeber gefordert: Mit unsicheren Beschäftigungsbedingungen können Fachkräfte weder gewonnen noch gebunden werden.“
Daher fordert Jena: „Ein neues Jahr ist immer auch die Zeit der guten Vorsätze. Vonseiten der Politik muss ein solcher sein, vielen Beschäftigten durch die Abschaffung von sachgrundlosen Befristungen und ein Rückkehrrecht aus Teilzeit in eine Vollzeitstelle Sicherheit zu geben und Perspektiven zu eröffnen. Es darf aber nicht nur bei schönen Worten am Jahresanfang bleiben, 2018 müssen endlich Taten folgen. Der Wildwuchs am Arbeitsmarkt muss ein Ende haben – wann, wenn nicht jetzt?“