Der DGB Bayern fordert eine zügige Anhebung der gesetzlichen Lohnuntergrenze von jetzt 9,35 Euro auf zwölf Euro pro Arbeitsstunde. Viele Beschäftigte im Freistaat würden davon profitieren, wie eine neue Auswertung des DGB zeigt. Demnach verdienen in Bayern 22,5 Prozent der Beschäftigten unter 12 Euro in der Stunde. Besonders Frauen sind von niedrigen Löhnen betroffen. 30,1 Prozent von ihnen erhalten im Freistaat weniger als 12 Euro.
Dazu sagt Matthias Jena, Vorsitzender des DGB Bayern:
„Löhne unter 12 Euro müssen der Vergangenheit angehören. Sie erzeugen Erwerbsarmut und nehmen vielen Beschäftigten im Niedriglohnsektor die Möglichkeit einer ausreichenden Rente im Alter. Ein politischer Kurswechsel ist überfällig, um die Tarifbindung wieder zu erhöhen und den Mindestlohn einmalig im Niveau deutlich anzuheben. Der Freistaat muss die aktuelle Evaluierung des Mindestlohngesetzes nutzen, um im Bundesrat Druck zu machen für eine zügige Anhebung auf 12 Euro pro Stunde durch den Gesetzgeber - und zwar noch in dieser Legislaturperiode.“
Die Auswertung des DGB basiert auf der neuesten verfügbaren Verdienststrukturerhebung (VSE2018) des Statistischen Bundesamts aus dem Jahr 2020.
Zuvor hatte bereits Bundesarbeitsminister Hubertus Heil gefordert, den gesetzlichen Mindestlohn auf 12 Euro pro Stunde anzuheben.