Matthias Jena, Vorsitzender des DGB Bayern, stellt angesichts der heute veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen fest: „Alle Arbeitsmarkttrends zeigen nach wie vor nach oben, wenn auch in leicht abgeschwächter Form. Der bayerische Arbeitsmarkt ist weiterhin aufnahmefähig, vielfach suchen die Betriebe händeringend nach Fachkräften. Trotzdem gelingt es noch immer zu wenigen Langzeitarbeitslosen, beruflich wieder Fuß zu fassen. Das muss sich mit den neuen Möglichkeiten des Teilhabechancengesetzes ändern.“
Um die verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit aufzubrechen, sind laut Jena nun die Jobcenter in der Pflicht, das Bundesprogramm zügig umzusetzen. Aber auch die Betriebe seien Jena zufolge gefragt.
„Die Zeiten der Ausreden, wenn es um das Einstellen von Langzeitarbeitslosen geht, sind vorbei. Die Betriebe sind jetzt gefordert, die großzügigen Anreize des Programmes, wie Lohnkostenzuschüsse, Weiterbildungsförderung und Coaching, im Sinne der bisher abgehängten Menschen im Freistaat zu nutzen. Wer nach Fachkräften schreit, kann jetzt beweisen, wie ernst es ihm ist.“
Am Geld kann es nicht scheitern. Gemäß Daten des Bremer Instituts für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) stehen den bayerischen Jobcentern (gemeinsame Einrichtungen sowie zugelassene kommunale Träger) im Jahr 2019 knapp 324 Millionen Euro zur Verfügung. Das sind fast 60 Millionen Euro mehr als noch im Jahr 2018.
Der DGB Bayern appelliert an die Jobcenter, diese Mittel zielgenau einzusetzen: „Die zusätzlichen Mittel müssen jetzt bei den Menschen ankommen. Der Gesetzgeber hat hier klare Kriterien gesetzt, wie z.B. tarifliche Entlohnung und die Vermeidung von Verdrängungseffekten am Arbeitsmarkt. Eine Umschichtung in den Verwaltungskostenhaushalt der Jobcenter oder die Schaffung von prekärer Beschäftigung, z.B. 1-Euro-Jobs, darf es nicht geben. In den örtlichen Beiräten der Jobcenter werden wir genau darauf achten“, so Jena abschließend.