Pressemitteilung ver.di Bezirk Würzburg-Aschaffenburg
Am 8. Juli haben die Kolleg*innen der Hofgartenklinik Aschaffenburg auf dem Klinikgelände gegen drohende Gehaltseinbußen und für eine schnelle Einigung bei den laufenden Tarifverhandlungen demonstriert. Rund 25 Mitarbeiter*innen machten ihrem Unmut über die feststeckenden Verhandlungen Luft. „Wir werden niemals akzeptieren, dass Kolleg*innen durch den Abschluss Nachteile erleiden. Wenn der VPKA (Verband der Privatkrankenanstalten Bayern) uns da weiterhin versucht zu erpressen, dann war das hier nur die Aufwärmrunde, so Carmen Mannsbart, OTA und Mitglied der Tarifkommission (Operationstechnische Assistentin).
Bereits seit Januar verhandelt die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di mit dem Arbeitgeberverband VPKA einen neuen Entgelttarifvertrag. Die Arbeitgeber verlangten in mehreren Verhandlungsrunden gravierende Veränderungen in der Eingruppierungssystematik als Voraussetzung für Entgelterhöhungen. Das würde jedoch für manche Mitarbeiter*innen künftig deutliche Gehaltsverschlechterungen bedeuten. „In den gesamten Verhandlungen hat sich die VPKA wie eine Bande Gangster aufgeführt“, berichtet Domingo Heber (Gewerkschaftssekretär ver.di) aus den Verhandlungen. „Sie stellten ein ums andere Mal Ultimaten und gingen kaum auf die Anliegen der Beschäftigten ein.“ Letztlich konnte in zähen Verhandlungen aber zumindest ein Kompromiss erzielt werden, der für die Vertreter*innen der Beschäftigten aber ganz klar ein Kriterium erfüllen muss: „Kein Kollege, keine Kollegin darf durch die Neuregelung schlechter gestellt werden“, fasst Christin Wissel, Betriebsratsvorsitzende und ver.di Mitglied das zusammen. Als die Arbeitgeberseite selbst das als „inakzeptabel“ zurückwies, war für die Kolleg*innen eine Rote Linie erreicht. „Wir fordern die Arbeitgeber auf, entweder die Bestandsbeschäftigten durch dynamische Besitzstandsregelungen abzusichern oder auf die Veränderung der Entgeltordnung vorerst zu verzichten“, so Heber. „Wir wären bereit an dem Thema weiter zu verhandeln, aber ohne Druck und Erpressung. Deshalb brauchen die Beschäftigten jetzt eine Gehaltsanpassung mit kurzer Laufzeit. Dann kann man sich auch in der Folge die Entgeltordnung nochmal anschauen.“
Neben der Hofgarten Klinik in Aschaffenburg organisieren auch die Beschäftigten der anderen im VPKA zusammengeschlossenen Kliniken im Vorfeld der nächsten Verhandlungsrunde am 28.07.2025 betriebliche Aktionen. „Wenn die Arbeitgeber sich dann nicht bewegen, dann müssen wir über weitere Eskalationsschritte nachdenken. Niemand im Gesundheitswesen macht das gerne, aber den Lohn lassen wir uns nicht rauben“, appellierte Carmen Mannsbart an das Verantwortungsbewusstsein der Arbeitgeber.
Über Berichterstattung würden wir uns sehr freuen
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Kimmel
Gewerkschaftssekretär
ver.di Bezirk Würzburg-Aschaffenburg
Fachbereich, Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft
Tarifauseinandersetzung VPKA Bayern -Hofgartenklinik Aschaffenburg-PM.pdf (PDF, 121 kB)