Alle vier Jahre stellen sich die ehrenamtlichen Gremien des DGB neu auf und wählen ihren
Vorsitz. Im Rahmen der Organisationswahlen des DGB traf sich deshalb der DGBKreisverband
Bamberg zur Delegiertenversammlung im Bistumshaus St. Otto.
Dabei wurden Helmut Weggel (IG BCE) zum Vorsitzenden und Marion Höhlein (ver.di) zur
stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Ihre Vorgänger Mathias Eckardt und Tanja
Goldgruber, die nicht mehr für den Vorsitz kandidiert hatten, gratulierten herzlich und
wünschten viel Erfolg für die anstehende Tätigkeit.
Im Vorfeld der Wahl berichtete der bisherige Vorsitzende Mathias Eckardt, gleichzeitig
Regionsgeschäftsführer des DGB Oberfranken, in seinem Rechenschaftsbericht über die
zahlreichen Aktivitäten in den letzten vier Jahren. Das Highlight eines jeden Jahres bildet die
Kundgebung zum Tag der Arbeit am 1. Mai. Mehrere tausend Kolleginnen und Kollegen
kamen zusammen, um den gewerkschaftlichen Feiertag gemeinsam zu begehen. Der
Kreisverband machte sich außerdem stark für eine Tariftreue- und Vergabegesetz auf
Landesebene – und konnte dabei auf kommunaler Ebene mit der Änderung der
Vergabeordnung der Stadt Bamberg Ende 2022 einen Erfolg erzielen. Am ehemaligen
Gewerkschaftshaus, dem heutigen Salino, wurde 2023 zum 90-jährigen Gedenken an die
Erstürmung der Gewerkschaftshäuser am 2. Mai 1933 eine Gedenktafel angebracht. Man
war Teil der bundesweiten Demokratiebewegung Anfang 2024, engagierte sich in der
Frauenpolitik und brachte sich aktiv in die Diskussion vor Wahlen ein. Natürlich wurden auch
die 8 Mitgliedsgewerkschaften des DGB bei ihren Aktionen unterstützt.
Im Anschluss an den offiziellen Teil der Delegiertenkonferenz referierte Prof. Dr.
Christian R. Proaño, Professor für Volkswirtschaft an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg,
in seinem inhaltlich harten, aber kurzweiligen Vortrag über „Einkommensungleichheit,
fiskalische Austerität und politische Polarisierung“ darüber was Ungerechtigkeit in einer
Gesellschaft anrichtet. Er stellte dabei heraus, dass die Verschlechterung der
Einkommensverhältnisse den Aufstieg rechtsextremer Parteien begünstigt.