Starke Frauen stehen am Muttertag im Mittelpunkt, so auch in Kirchenlamitz: Im Bürgerhaus „Goldner Löwe“ eröffnete eine Ausstellung, die sich dem Einsatz von Frauen in der Gewerkschaft für Demokratie und Gleichstellung widmet. Die Schau „Wir waren, sind und werden sein“ kam ins Fichtelgebirge auf Initiative von Istanbul Gender Museum, der 2. Bürgermeisterin der Stadt Kirchenlamitz, Esra Özekimci, Wunsiedel ist bunt, DGB Oberfranken, DGB-Kreisverband Hochfranken und der Fachstelle Demokratie und Partizipation im Bayerischen Bündnis für Toleranz.
„Die Ausstellung erzählt Geschichten, die oft übersehen werden“, sagte Esra Özekimci zur Eröffnung. „Geschichten von Frauen, die für ihre Rechte eingetreten sind, Verantwortung übernommen und Gesellschaft mitgestaltet haben.“ Wie sehr die sogenannten Gastarbeiterinnen auch die deutsche Gesellschaft mitgestaltet haben, stellte DGB-Regionsgeschäftsführer Mathias Eckardt heraus. Er erinnerte daran, dass Arbeitskräfte gerufen wurden, aber Menschen gekommen sind, die zum wirtschaftlichen Wohlstand, aber auch zur kulturellen Bereicherung beigetragen haben. Viele Lacher bekam er für die scherzhafte Bemerkung: „Danke, dass Sie uns nicht mit Eisbein und Sauerkraut alleine gelassen haben.“ Kuratorin Meral Akkent berichtete von der Entstehung der Wanderausstellung als „Oral History Projekt“. Gewerkschaftlich engagierte Frauen berichten darin über ihren mehr als 30 Jahre währenden Einsatz. „Es gibt ein türkisches Sprichwort, mit einer Nähnadel einen Wasserbrunnen zu graben – so ist der Kampf um Gleichstellung in Arbeit, Familie, Gesellschaft und Politik.“
Zu sehen ist die Ausstellung jeweils montags und freitags, 15.30 bis 17.30 Uhr, zu den Öffnungszeiten der Bücherei. Führungen gibt es auf Anfrage an bayreuth@dgb.de sowie eine Kuratorinnenführung am 16. Mai, 15 Uhr. Am Sonntag, 25. Mai, beginnt um 16 Uhr außerdem eine Gesprächsrunde über Frauen in der Gewerkschaftsarbeit mit Elif Akgül Ateş (Gewerkschaftsaktivistin im Exil), Dr. Eylem Çamuroglu Çığ (Universität Bayreuth), Ingrid Heidler (ehem. Gewerkschaftssekretärin der IG Chemie, Papier, Keramik) und Seldağ Özekimci-Bingöl. Der Eintritt ist jeweils frei.
Bereits im März hatte der DGB Oberfranken gemeinsam mit verschiedenen Bündnispartner die Ausstellung in Bamberg gezeigt.