Für die sexistische Darstellung von Frauen auf einer Postkarte haben die bayerischen DGB-Frauen dem Fotoverlag Huber im Rahmen des 4. DGB-Frauengipfels ihren Un-Gleichstellungspreis verliehen.
Zur „Preisverleihung“ sagt Verena Di Pasquale, stellvertretende Vorsitzende des DGB Bayern: „Nach wie vor sind in erster Linie Frauen von diskriminierender sexistischer Instrumentalisierung betroffen. In diesem Fall werden die auf der Postkarte abgebildeten Frauen ausschließlich auf ihr Dekolleté reduziert. Damit trägt der Verlag dazu bei, ein sexistisches Frauenbild weiterhin als gesellschaftlich akzeptiert darzustellen – das ist es aber keineswegs. Die „Rote Karte“ für grobes Foulspiel gegen die Gleichstellung von Frauen hat sich der Fotoverlag damit mehr als verdient.“
Bettina Messinger, Vorsitzende des DGB-Bezirksfrauenausschusses, ergänzt: „Diese Postkarte ist weder witzig noch ironisch, sondern sexistisch und frauenverachtend. Sie ist herabwürdigend und hat nicht das Geringste mit Tracht oder Tradition zu tun. Das ist ein ganz und gar falsches Bild, das hier von Bayern gezeichnet wird. Mit dem Fotoverlag Huber hat die Jury der DGB-Frauen in Bayern daher erneut einen würdigen Preisträger gefunden.“
Hintergrund
Die Gewerkschafterinnen im DGB Bayern sind in der gleichstellungspolitischen Landschaft der größte Verbund, der die Interessen von Arbeitnehmerinnen vertritt. Der DGB und seine acht Mitgliedsgewerkschaften setzen sich für Geschlechtergerechtigkeit gemäß Art. 3 Grundgesetz ein. Im DGB Bayern sind mehr als 240.000 Gewerkschafterinnen organisiert.
Seit 2016 verleihen die DGB-Frauen ihren Un-Gleichstellungspreis für gravierende Verstöße gegen die Gleichstellung von Frauen und Männern.