Anlässlich des heute veröffentlichten Abschlussberichts der Kommission "Verlässlicher Generationenvertrag" kommentiert Dr. Verena Di Pasquale: „Die gesellschaftliche Auseinandersetzung um die langfristige Sicherung der gesetzlichen Rente beginnt erst jetzt. Als DGB Bayern werden wir uns weiterhin mit ganzer Kraft für eine starke gesetzliche Rente einsetzen."
Nach dem Alterssicherungsbericht der Bundesregierung 2016 haben nach wie vor rund 55 Prozent der Rentenbeziehenden ausschließlich eine gesetzliche Rente zur Verfügung. Wenn das Rentenniveau nach 2025 weiter sinkt, werden diese Menschen immer weiter von der Wohlstandsentwicklung abgekoppelt. Di Pasquale hierzu: „Der DGB fordert ein höheres Rentenniveau und hat dazu auch in der Kommission ein Sondervotum abgegeben. Mehr einzahlen und weniger rausbekommen ist mit uns nicht zu machen. Perspektivisch wollen wir wieder ein Rentenniveau von etwa 50 Prozent. Zudem brauchen wir einen starken Solidarausgleich und sichere Übergänge in die Rente. Hierfür streiten wir weiter."
Der DGB Bayern verweist mit seinen regelmäßigen Rentenberichten schon lange auf die massiven Leistungskürzungen in der gesetzlichen Rentenversicherung. Diese lassen sich vor allem an dem Anteil der Wohlstandsentwicklung für RentnerInnen ablesen: Betrugen die Rentenausgaben im Jahr 2000 noch knapp zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts, waren es 2018 lediglich noch 8,9 Prozent. Das ist ein Rückgang von neun Prozent. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der RentnerInnen jedoch um zwei Millionen gestiegen – ein Plus von zehn Prozent.
„Im Klartext heißt das: Immer mehr Rentnerinnen und Rentner bekommen heute immer weniger vom gemeinsamen Wohlstand ab. Und das, obwohl sie jahrzehntelang Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt und zur Erwirtschaftung des gesellschaftlichen Wohlstands beigetragen haben. Diese Entwicklung ist hochgradig ungerecht und gehört schnellstens gestoppt“, so Di Pasquale abschließend.