Allerheiligen fällt auf Samstag – DGB Bayern fordert Kompensation statt Streichung von Feiertagen

Stiedl: „Was in zahlreichen anderen Ländern selbstverständlich ist, muss endlich auch in Deutschland Standard werden.“

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Ordnungsnummer PM 71

Anlässlich des bevorstehenden Allerheiligen-Feiertags am 1. November fordert der DGB Bayern eine gesetzliche Regelung für das Nachholen von Feiertagen, die auf ein Wochenende fallen. Der katholische Feiertag fällt in diesem Jahr auf einen Samstag – für die meisten der knapp sechs Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Bayern bedeutet das den Verlust eines arbeitsfreien Tages, während viele andere auch an Wochenenden und Feiertagen, etwa in Pflege, Handel oder Gastronomie, unverzichtbare Arbeit leisten.

„Während Arbeitgeber wie die vbw am liebsten einen Feiertag abschaffen wollen, gehen wir den umgekehrten Weg", erklärt Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern „Beschäftigte dürfen nicht um ihre Erholungszeit gebracht werden – weder durch Streichung noch durch ungünstige Kalenderzufälle. Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, im Arbeitszeitgesetz zu verankern, dass gesetzliche Feiertage, die auf ein Wochenende fallen, am nächsten Werktag nachgeholt werden.

Zuletzt hatte die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft im Mai gefordert, einen kirchlichen Feiertag zu streichen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Doch diese Argumentation ist wissenschaftlich widerlegt: Eine aktuelle Untersuchung des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass die Streichung von Feiertagen nicht zu mehr Wirtschaftswachstum führt. Im Gegenteil: Bei steigendem Krankenstand auf Rekordniveau ist ausreichende Erholung wichtiger denn je. Gesetzliche Feiertage sind notwendige Erholungspausen, die zur Stressreduzierung und zum Wohlbefinden beitragen", betont Stiedl.

International ist Deutschland Nachzügler: In Großbritannien, den USA, Polen und mehr als 85 weiteren Ländern weltweit ist das Nachholen von Feiertagen längst gesetzlich geregelt. In Großbritannien etwa werden Feiertage am Wochenende grundsätzlich am darauffolgenden Montag nachgeholt. 

„Was in zahlreichen anderen Ländern selbstverständlich ist, muss endlich auch in Deutschland Standard werden. Selbst Ministerpräsident Söder hat den Streichungsplänen der Arbeitgeber bereits eine klare Absage erteilt. Jetzt muss der nächste Schritt folgen: eine faire Kompensationsregelung, die dafür sorgt, dass niemand um arbeitsfreie Tage gebracht wird. Gut erholte Beschäftigte sind motivierter, gesünder und leistungsfähiger – und davon profitieren am Ende des Tages auch die Arbeitgeber“, so Stiedl abschließend.

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