Ar­beits­mark­t: Fach­kräf­te­si­che­rung ge­lingt durch gu­te Ar­beits­be­din­gun­gen und Ta­rif­ver­trag

Datum

Ordnungsnummer PM 056

Stiedl: „Die Menschen suchen Gute Arbeit mit Zukunft.“

Anlässlich der heute veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen zieht der DGB Bayern eine gemischte Bilanz. Einerseits wächst die Unsicherheit am Arbeitsmarkt wie auch die Anzahl der Arbeitslosen. Auf der anderen Seite steigt die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiter an und die Rufe nach Fachkräften sind vielerorts deutlich zu hören.

Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern, sagt hierzu: „Die Unsicherheit und die damit verbundenen Arbeitsmarktrisiken müssen dringend abgemildert werden. Die Beschäftigten erwarten ebenso wie die Betriebe jetzt klare Perspektiven hinsichtlich der energiepolitischen Verwerfungen. Ein Betriebssterben mit entsprechenden Arbeitsplatzverlusten muss unbedingt verhindert werden.“

Der DGB Bayern sieht beim Thema Fachkräftesicherung aber auch hausgemachte Probleme der Arbeitgeber. Das Einkommen ist in vielen Berufen mit hohem Fachkräftebedarf oft nur unterdurchschnittlich. In mehreren „Mangelberufen“ liegt es einige hundert Euro unter dem mittleren Lohn aller Fachkräfte. Die Arbeitgeber sind aufgefordert, endlich zu mehr Tarifbindung zurückzukehren.

Hierzu Bernhard Stiedl: „Solange sich in bestimmten Branchen bei der Entlohnung und den Arbeitsbedingungen nichts bewegt, wird sich auch bei der Fachkräftesicherung nichts ändern. Eine hohe Tarifbindung ist das entscheidende Instrument, um Fachkräfte dauerhaft zu binden. Wenn es zukünftig mehr gute Tarifverträge mit abgesicherten Löhnen und Arbeitsbedingungen sowie eine verstärkte Aus- und Weiterbildung gibt, lässt sich auch der Fachkräftebedarf gestalten.“

Von der Bayerischen Staatsregierung erwartet der DGB Bayern, alle vorhandenen Reserven für den Arbeitsmarkt zu mobilisieren. Dazu gehört an erster Stelle, zügig ein Tariftreuegesetz umzusetzen. „Das Lohndumping bei öffentlichen Aufträgen muss endlich ein Ende haben. Um Geringqualifizierte, Ältere und Menschen mit Migrationshintergrund besser ins Arbeitsleben zu integrieren, bedarf es darüber hinaus noch mehr Anstrengungen in der Weiterbildung. Zudem müssen sich die Firmen stärker für familienfreundliche Arbeitsbedingungen und die Politik für den weiteren Kita-Ausbau engagieren. Eine Region, in der Beruf und Familie gut vereinbar sind, zieht Fachkräfte an“, so Stiedl abschließend.

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