Stiedl: „Lieferengpässe, Exportausfälle und Energiepreissteigerungen sind nicht zu unterschätzen.“
Anlässlich der heute veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen sieht der DGB Bayern nach wie vor keinen Anlass zur Entwarnung.
Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern, sagt hierzu: „Wir sehen, wie sich auf breiter Front die wirtschaftlichen Aussichten eintrüben. Noch zeigt sich der bayerische Arbeitsmarkt weitgehend unbeeindruckt. Angesichts der anhaltenden Turbulenzen, ob durch den Angriffskrieg Russlands oder die jüngsten Corona-Entwicklungen in China, bleibt die Lage jedoch angespannt. Lieferengpässe, Exportausfälle und Energiepreissteigerungen sind nicht zu unterschätzen.“
Hinsichtlich der Integration von Geflüchteten aus der Ukraine sieht der DGB Bayern Betreuungsmöglichkeiten, Sprachkurse und die Anerkennung beruflicher Abschlüsse als zentral an.
„Wir wissen, dass Frauen mit Kindern die derzeitige Kerngruppe der Geflüchteten stellen. Hier muss das Angebot an Sprachkursen noch deutlich ausgebaut und auf die Zielgruppe zugeschnitten werden. Besonders wichtig sind Halbtagskurse mit Kinderbetreuung“, so Stiedl.
Um die Betreuungssituation im personell angespannten Bildungsbereich zu verbessern, schlägt der DGB Bayern vor, Erzieherinnen, Lehrkräfte und weiteres pädagogisches Personal unter den Geflüchteten gezielt anzusprechen.
„Die Versäumnisse im Personalbereich von Schulen und Kitas sind schon lange bekannt. Angesichts der akuten Herausforderung brauchen wir pragmatische Konzepte. Gerade für die Anerkennung beruflicher Abschlüsse müssen jetzt rasche und unkomplizierte Lösungen gefunden werden. Es darf nicht sein, dass qualifizierte Kräfte nun in Richtung prekärer Beschäftigung gedrängt werden“, so Stiedl abschließend.