Anlässlich der heutigen Veröffentlichung der Arbeitsmarktzahlen unterstreicht der DGB Bayern die Rolle der Zuwanderung für den bayerischen Arbeitsmarkt. Allein seit 2019 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit ausländischer Staatsangehörigkeit im Freistaat um mehr als 300.000 auf zuletzt über 1,14 Millionen gestiegen (Stand: November 2024).
Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern, betont: „Ausländische Beschäftigte tragen maßgeblich zum Wachstum der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in Bayern bei. Sie leisten unverzichtbare Arbeit in systemrelevanten Branchen wie der Industrie, Logistik, Verkehr, Ernährungswirtschaft oder dem Gesundheitswesen – und halten damit unsere Wirtschaft am Laufen. Als DGB Bayern setzen wir uns dafür ein, dass diese Beschäftigten gleichberechtigt in die Betriebe integriert werden und umfassenden Schutz vor Diskriminierung erfahren. Um ihre Rechte zu stärken, bieten wir mehrsprachige Informationen und Beratung an. Denn nur wer seine Rechte kennt, kann sie auch wirksam durchsetzen.“
Der DGB Bayern erteilt jeglichen Sonderregelungen oder Abstrichen beim Arbeitsrecht für ausländische Beschäftigte eine klare Absage und fordert stattdessen mehr Engagement für gute Arbeitsbedingungen: „Wer Fachkräfte ins schöne Bayern locken will, wird das nicht mit miesen Arbeitsbedingungen schaffen. Statt eines Arbeitsrechts zweiter Klasse, wie es derzeit beim Mindestlohn für Saisonarbeitskräfte diskutiert wird, braucht es gute Arbeitsbedingungen, eine gelebte Willkommenskultur und echte ‚Kümmererstrukturen‘ zur Integration vor Ort. Gerade bei Letzteren sollte der Freistaat seine Kommunen gezielt unterstützen“, so Stiedl abschließend.
Hintergrund
Ausländischen Beschäftigten, die in Bayern arbeiten möchten oder bereits arbeiten, stehen umfassende Beratungsangebote zur Verfügung. So bieten das DGB-Beratungsnetzwerk „Faire Mobilität“ und das Projekt „Faire Integration“ in mehreren Herkunftssprachen vielfältige Informationen und Unterstützung zu arbeits- und sozialrechtlichen Fragen. Diese Angebote stärken ausländische Beschäftigte darin, ihre Rechte einzufordern und durchzusetzen, und tragen so maßgeblich dazu bei, ihre Arbeitsbedingungen deutlich zu verbessern.