Aus­lau­fen des 9-Eu­ro-Tickets: DGB Bay­ern und EVG Bay­ern for­dern 365-Eu­ro-Ticket als dau­er­haf­te An­schluss­lö­sung

Datum

Ordnungsnummer PM 044

Investitionen in ÖPNV-Infrastruktur für Gelingen der Mobilitätswende unabdingbar

Am 31. August endet der Aktionszeitraum für das bundesweite 9-Euro-Ticket. Der DGB Bayern sowie die EVG Bayern machen sich daher gemeinsam für ein bundesweites 365-Euro-Ticket als dauerhafte Anschlusslösung stark.

Hierzu sagt Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern: „Zunächst braucht es eine ausführliche Evaluierung und Bewertung des dreimonatigen Aktionszeitraums. Aber schon jetzt ist klar: Attraktive, unkomplizierte und kostengünstige ÖPNV-Angebote stoßen bei den Menschen auf große Zustimmung und sind ein wichtiger Faktor, um die Mobilitätswende gerade auch in Bayern entscheidend voranzubringen. Diesen Schwung müssen wir mitnehmen – und mit einem 365-Euro-Ticket als Nachfolgeregelung ab 2023 kann uns das auch gelingen.“

Kurzfristig sollte das 9-Euro-Ticket eine Entlastung für die Bürgerinnen und Bürger darstellen. „Dieses Ziel wurde – zum Teil leider auf Kosten der Beschäftigten im Mobilitätssektor – erreicht. Langfristig wollen wir eine ökologische und sozialverträgliche Mobilitätswende gestalten, welche die Beschäftigten nicht an ihre Belastungsgrenze bringt. Hier gilt es, die Erfahrungen des 9-Euro-Tickets für Bayern zu berücksichtigen“, so Stiedl.

Das 9-Euro-Ticket habe laut Stiedl auch die verkehrspolitischen Versäumnisse der letzten Jahre klar aufgezeigt: „Es mangelt an Fahrzeugen und Personal, die Infrastruktur ist an der Kapazitätsgrenze angekommen. Zudem sind ländliche Regionen oftmals nur schlecht an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. In diesen Bereichen sind massive Investitionen notwendig.“

Nachholbedarf sieht auch Matthias Birkmann, Geschäftsstellenleiter der EVG in Nürnberg: „Ob in den Zügen, den Bussen, auf den Bahnhöfen, in den Werkstätten, ob Sicherheit oder Reinigung – unsere Kolleginnen und Kollegen waren in den vergangenen Monaten extremen Belastungen ausgesetzt. Unser Ziel ist ein preiswerter sowie qualitativ hochwertiger ÖPNV für alle – aber nur zu fairen Bedingungen für die Beschäftigten. Langfristig stellen wir uns einen kostenlosen Nahverkehr vor. Vorher müssen jedoch zuerst das Angebot und die Kapazitäten flächendeckend ausgebaut werden. Das 365-Euro-Jahresticket könnte aus unserer Sicht daher eine sinnvolle Übergangslösung sein.“

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