Brot- und Ro­sen-­Preis: DGB-Frau­en Bay­ern ver­ge­ben zum In­ter­na­tio­na­len Frau­en­tag erst­mals einen Preis für vor­bild­li­ches En­ga­ge­ment in der Gleich­stel­lung

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Ordnungsnummer PM 014

Karin Reinfelder vom Betriebsrat der Klinikum Nürnberg Service-Gesellschaft ist erste Preisträgerin

Bereits seit 2016 vergeben die bayerischen DGB-Frauen einen Negativpreis für grobes Foulspiel in Sachen Gleichstellung. Anlässlich des Internationalen Frauentags 2024 würdigten die Gewerkschaftsfrauen nun auch erstmals eine gleichstellungspolitische Errungenschaft: Der Brot- und Rosen-Preis geht an Karin Reinfelder, die als Betriebsratsvorsitzende der Klinikum Nürnberg Service-Gesellschaft wesentlich dazu beigetragen hatte, durch den Kampf zurück in die Tarifbindung die Arbeitsbedingungen für alle zu verbessern und den Leitsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ Realität werden zu lassen.

In ihrer Rede betonte die stellvertretende Vorsitzende des DGB Bayern, Verena Di Pasquale, weshalb ein Positivpreis gerade jetzt ein wichtiges Signal sei: „Die Gewerkschafterin Rose Schneiderman hat 1912 beim Streik der Textilarbeiterinnen den Slogan ‚Brot und Rosen‘ geprägt. Sie forderten nicht nur gerechten Lohn, sondern auch eine menschenwürdige Arbeits- und Lebensumgebung. Das hat auch heute nicht an Aktualität eingebüßt.“ Um das Engagement von Gewerkschafterinnen dafür zu honorieren und aufzuzeigen, wie gute Gleichstellungspolitik geht, hätten sich die bayerischen DGB-Frauen dazu entschieden, künftig den Brot- und Rosen-Preis zu vergeben.

Der Regionsgeschäftsführer der DGB Region Mittelfranken, Stephan Doll, würdigte in seiner Laudatio Reinfelders Wirken: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist ein feministisches Kampfziel, das mit Karin Reinfelder an der Spitze umgesetzt wurde. Sie hat dafür gesorgt, dass am Klinikum Nürnberg Niedriglöhne der Vergangenheit angehören.“ Niedriglöhne seien sexistisch, denn sie beträfen vor allem Frauen. Solidarität habe nichts mit Bittstellerei und Almosensammeln zu tun, sondern sei eine echte Gegenmacht und Kritik an den herrschenden, vor allem von Männern geprägten, Machtverhältnissen.

Reinfelders Einsatz für gute Arbeit lasse sich mit ihrem Zitat zusammenfassen: „Wenn man solidarisch ist, kann es allen gut gehen, nicht nur einem Teil. Ein Krankenhaus, eine Belegschaft, ein Tarifvertrag.“

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