Dieses Wochenende gingen in zahlreichen Städten Menschen wieder für einen bundesweiten sechsjährigen Mietenstopp auf die Straße. In Augsburg haben auch die Teilnehmenden der bayerischen DGB-Bezirksfrauenkonferenz, die Freitag und Samstag im Westhouse stattfand, mit einer Fotoaktion das Anliegen unterstützt. Im Allgäu machte der DGB im Rahmen der Memminger Freiheitstafel auf die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt aufmerksam.
„In vielen Regionen ist bezahlbarer Wohnraum Mangelware. Die Mietpreise steigen viel schneller als die Einkommen, und die zusätzlichen Belastungen durch Inflation und Energiepreise verschärfen die Situation weiter“, erklärt Silke Klos-Pöllinger, Regionsgeschäftsführerin des DGB Schwaben in Augsburg und Initiatorin der Fotoaktion. Tizian Wildegger, Gewerkschaftssekretär des DGB Schwaben im Allgäu ergänzt, „Nicht nur in den großen Ballungszentren, sondern auch im Allgäu ist bezahlbarer Wohnraum Mangelware“.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: „Allein in den letzten 9 Jahren sind die Mieten hier in Augsburg um 51,2 Prozent gestiegen. Im Jahr 2016 lag der Quadratmeterpreis noch bei 8,90 Euro, Anfang 2025 waren es bereits 13,46 Euro“, so Silke Klos-Pöllinger weiter. Zu den Zahlen im Allgäu sagt Wildegger: „Allein seit Anfang 2016 sind die Mieten in Kempten um 63,7 Prozent gestiegen, in Kaufbeuren waren es im selben Zeitraum sogar 68,3 Prozent und in Memmingen immerhin 46,6 Prozent. Lag der Quadratmeterpreis 2016 in den drei größten Allgäuer Städten noch zwischen 6,49 Euro und 7,71 Euro, waren Anfang dieses Jahres bereits bis zu 12,33 Euro fällig. Und in anderen Gemeinden im Allgäu sieht die Situation nicht besser aus.“
Klos-Pöllinger betont: „Die Bundesregierung hat die Chance verpasst den Mieterinnen und Mietern mit einem sechsjährigen Mietenstopp Luft zum Atmen zu verschaffen. Insbesondere für Ältere und Alleinerziehende sind die hohen Mieten ein Armutsrisiko und nicht mehr zu bezahlen. Deshalb sagen wir auch dieses Jahr wieder: Mietenstopp jetzt!“
Das bundesweite Bündnis fordert darüber hinaus langfristige Maßnahmen zur Entspannung des Wohnungsmarktes. Dazu gehören mehr öffentlicher und sozialer Wohnungsbau, die konsequente Umsetzung einer neuen Wohnungsgemeinnützigkeit und besserer Schutz von Mieter*innen vor Verdrängung.
Die Daten zu den Mietpreisentwicklungen stammen aus der empirica Preisdatenbank auf Basis der VALUE Marktdaten. Es handelt sich um Angebotsmieten (Median), die die aktuelle Marktdynamik realistischer abbilden als Bestandsmieten.
Weitere Informationen zur Kampagne „Mietenstopp“ finden Sie unter www.mietenstopp.de.