De­bat­te um Fach­kräf­teman­gel: Ar­beit­ge­ber müs­sen in­län­di­sche Po­ten­zia­le he­ben

Datum

Ordnungsnummer PM 046

Stiedl: „Fachkräfte gibt es nur mit guten Arbeitsbedingungen und guten Löhnen.“

Angesichts der anhaltenden Debatte um den aktuell vorherrschenden Fachkräftemangel ruft Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern die Arbeitgeberseite auf, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen und den Blick noch stärker auf die inländischen Potenziale zu richten:

„Das Anwerben ausländischer Fachkräfte ist notwendig, wird allein aber nicht genügen, um den sich zuspitzenden Fachkräftebedarf zu bewältigen. Hierzulande finden tausende Jugendliche keinen Ausbildungsplatz, ältere Menschen haben es nach wie vor schwer, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und auch Frauen stecken viel zu oft gegen ihren Willen in der Teilzeitfalle und der Minijob-Sackgasse fest. Umso wichtiger ist es, jetzt vermehrt in die Hände und Köpfe der Beschäftigten in Bayern zu investieren.“

Stiedl zufolge sei dafür allerdings ein „echter Wumms“ in der Qualifizierung und in der Organisation von Aufstiegsmobilität notwendig: „Gerade mit Blick auf die sich wandelnde Arbeitswelt kommt der Weiterbildung eine immer größere Bedeutung zu. Für viele Beschäftigte ist sie der Schlüssel, um den Weg von der Hilfstätigkeit zur Fachkraft erfolgreich zu meistern. Diese Entwicklung ist unerlässlich, um auch künftig Arbeitsplätze und Wohlstand in Bayern zu sichern.“

Kritisch sieht Stiedl außerdem, dass Unternehmen zwar trotz multipler Krisen Umsatz- und Gewinnrekorde melden, andererseits aber die Reallöhne der Beschäftigten zuletzt um 4 Prozent gesunken sind: „Wer nichts vom Kuchen abgeben will, braucht sich über offene Stellen nicht zu wundern. Bei der Suche nach Fachkräften - egal ob Inland oder Ausland – gilt gleichermaßen: Fachkräfte gibt es nur mit guten Arbeitsbedingungen und guten Löhnen“, so Stiedl abschließend.

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