DGB Bay­ern for­dert grö­ße­re An­stren­gun­gen im so­zia­len Woh­nungs­bau

Datum

Ordnungsnummer PM 049

Stiedl: „Auch im Freistaat müssen die Menschen die Chance haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden."

Die Zahl der Sozialwohnungen geht auch in Bayern zurück. Wie die Antwort der Bundesregierung auf eine Frage der Bundestagsfraktion der Linken zeigt, gab es Ende 2022 in Bayern 133.129 Sozialwohnungen – das sind 423 Wohnungen weniger als 2021. 2012 waren es sogar noch 158.000 Sozialwohnungen – von damals bis heute beträgt der Rückgang demnach insgesamt 15,7 Prozent.

Der bayerische DGB-Vorsitzende Bernhard Stiedl fordert ein rasches Gegensteuern: „Es ist ein krasses Missverhältnis, dass die Zahl an Sozialwohnungen Jahr für Jahr abnimmt, während die Mieten munter weiter steigen. Gerade in den bayerischen Ballungszentren ist die Belastung für die Menschen immens, nicht selten müssen Mieterinnen und Mieter 40 bis 50 Prozent ihres Einkommens für die Miete aufwenden. Und hier sind die explodierenden Nebenkosten als Folge der Energiekrise noch gar nicht berücksichtigt. Auch im Freistaat müssen die Menschen die Chance haben, Wohnraum zu finden und sich diesen dann auch leisten können. Der Bau von mehr Sozialwohnungen in Bayern muss deshalb auf der Prioritätenliste der künftigen Staatsregierung ganz oben stehen.“

Darüber hinaus sei laut Stiedl die Wiederbelebung des kommunalen sowie des genossenschaftlichen Wohnungsbaus ebenso erforderlich wie der Bau von attraktiven und kostengünstigen Azubi-Wohnheimen in Form gemeinnützig getragener Azubi-Apartments. „Das ist auch ein wirksames Instrument, um dem Fachkräfteengpass in vielen Branchen zu begegnen. Aktuell sind vor allem in den Ballungszentren zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt. Einer der Gründe dafür ist, dass sich die jungen Menschen die horrenden Mieten mit ihrer Ausbildungsvergütung oft nicht leisten können. Eine Berufsausbildung darf aber nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein – deshalb braucht es Lösungen. Mit dem Azubiwerk in München gibt es hier ein Projekt mit Vorbildcharakter“, so Stiedl abschließend.

zurück