DGB Bay­ern ver­leiht ers­ten Baye­ri­schen Mit­be­stim­mungs­preis an den Be­triebs­rat der AG­CO GmbH

Datum

Ordnungsnummer PM 043

Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Kuppelsaal der Bayerischen Staatskanzlei hat der DGB Bayern heute unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder erstmals den Bayerischen Mitbestimmungspreis für das Engagement und die erfolgreiche Arbeit von Mitbestimmungsgremien in Betrieb und Verwaltung verliehen.

Der Preis geht dieses Jahr an den Betriebsrat der AGCO GmbH für ihre innovativen Betriebs- und Konzernbetriebsvereinbarungen zum Thema „Zukunftssicherung“. Diese stärken auf besondere Weise die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates in der Transformation, unter anderem mit Verabredungen zur Qualifizierung und Beschäftigungssicherung im Unternehmen.

Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern, würdigte den Preisträger stellvertretend für engagierte Vertreterinnen und Vertreter aller Mitbestimmungsgremien: „Ihr habt das Ohr an der Belegschaft, ihr schützt die einzelnen Beschäftigten und verbessert damit ganz konkret die Arbeits- und Lebensverhältnisse eurer Kolleginnen und Kollegen. Das ist gelebte Solidarität am Arbeitsplatz.“

Stiedl zufolge habe die betriebliche Mitbestimmung ganz entscheidend zum wirtschaftlichen Erfolg in Bayern beigetragen. Mit der Verleihung des ersten bayerischen Mitbestimmungspreises sei es nun gelungen, das Thema „Gute Arbeit“ an zentraler Stelle auf die politische Agenda zu setzen. „Jetzt muss es darum gehen, das Erfolgsmodell der Mitbestimmung als wichtiges Element der sozialen Marktwirtschaft auszubauen und die Mitbestimmung in den bayerischen Betrieben und Dienststellen zu stärken“, betonte Stiedl.

In seiner Laudatio sagte Ministerpräsident Dr. Markus Söder: „Premiere im Freistaat! Eine moderne Arbeitswelt braucht innovative Betriebsräte. Diese zeichnen wir mit dem neuen Preis aus. Unternehmen leben von ihren Mitarbeitern, soziale Marktwirtschaft lebt von der Mitbestimmung. Sie sichert auch den sozialen Frieden und die Demokratie. Der erste Preisträger ist die AGCO GmbH mit dem Traktorenhersteller Fendt in Marktoberdorf. Fendt kennt in Bayern jedes Kind, das Unternehmen aus dem Allgäu ist inzwischen der Inbegriff des Smart Farming. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung! Und vielen Dank an den DGB Bayern für die gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit.“

„Wir freuen uns, diesen Preis heute aus den Händen des Bayerischen Ministerpräsidenten erhalten zu haben. Diese Würdigung nehmen wir stellvertretend auch für unsere Kolleginnen und Kollegen in ganz Deutschland entgegen“, so Michael Schnitzer, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der AGCO GmbH. „Die Vereinbarung zur Zukunftssicherung wurde zwischen dem Betriebsrat und der Geschäftsführung geschlossen und zeigt, dass nur im Diskurs und Verbund langfristig stabile und handfeste Lösungen für alle Mitarbeitenden möglich werden“, ergänzt Gabriele Formann, stellvertretende Gesamtbetriebsratsvorsitzende der AGCO GmbH.

Ulrike Scharf, Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, übermittelte in ihrem Grußwort Glückwünsche an den Preisträger: „Neue Wege in der Digitalisierung und ein konstruktives Miteinander im Betrieb – dafür stehen die Mitglieder des Betriebsrats der AGCO GmbH! Sie sind Vorbilder für andere Unternehmen und bringen sich als starke Betriebsrätinnen und -räte mit Verantwortungsbewusstsein und Weitblick ein. Herzlichen Glückwunsch zum ersten Bayerischen Mitbestimmungspreis!“

Auch Horst Ott, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, gratuliert: „Für die Sicherheit der Beschäftigten im industriellen Wandel ist die Mitbestimmung durch Betriebsräte von elementarer Bedeutung. In Zukunftsvereinbarungen mit den Unternehmen können Betriebsräte Investitionen, Standortgarantien, Produkt- und Beschäftigungszusagen sowie Qualifizierungsmaßnahmen verbindlich regeln. So können sie heimische Arbeitsplätze und Standorte nachhaltig sichern und langfristig für die Zukunft aufstellen. Der Betriebsrat der AGCO GmbH hat in vorbildlicher Weise die Initiative ergriffen und solche Zukunfts-Betriebsvereinbarungen abgeschlossen. Damit beweist der AGCO-Betriebsrat, wie wichtig die Arbeit von Betriebsräten für den Wirtschaftsstandort Bayern ist.“

Hintergrund

Mit dem Bayerischen Mitbestimmungspreis werden Betriebs- und Personalratsgremien, Jugend- und Auszubildendenvertretungen, Schwerbehindertenvertretungen sowie betriebsübergreifende Kooperationen von Mitbestimmungsgremien anhand folgender Auswahlkriterien ausgezeichnet: Konkreter Nutzen für die Beschäftigten und den Alltag im Betrieb, Übertragbarkeit, Umsetzbarkeit, Originalität, neue innovative Ideen, Nachhaltigkeit.

Das Vorschlagsrecht liegt bei den bayerischen DGB-Gewerkschaften. Für die diesjährige Preisverleihung hat sich der DGB-Bezirksvorstand, das wichtigste Beschlussgremium der bayerischen Gewerkschaften, in seiner Sitzung am 14. Februar 2023 für den Betriebsrat der AGCO GmbH entschieden.

Hintergrundinformationen zum Betriebsrat der AGCO GmbH

Der Gesamtbetriebsrat der AGCO GmbH vertritt deutschlandweit die Interessen von mehr als 6.500 Beschäftigten an vier Standorten (Marktoberdorf, Bäumenheim, Feucht, Wolfenbüttel), an denen unterschiedliche Produkte für Landwirte und Lohnunternehmen hergestellt werden. Am größten Standort im bayerischen Marktoberdorf arbeiten über 5.000 Beschäftigte. AGCO gehört zu den weltweit größten Herstellern von Traktoren und Landmaschinen. 1997 wurde Fendt in Deutschland vom AGCO Konzern übernommen.

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