Bei seinem letzten Treffen vor wenigen Tagen in Wolfratshausen hat sich der Anfang des Jahres gegründete DGB Kreisverband einiges vorgenommen. Die Vertreterinnen und Vertreter der acht Einzelgewerkschaften waren sich einig, dass die Gewerkschaften in der aktuellen Krisensituation besonders gefordert sind. Sie wollen verhindern, dass die schwierige Situation auf dem Rücken der Arbeitnehmerschaft ausgetragen wird.
„Gerade in unserem Landkreis mit seinen ohnehin schon sehr hohen Lebenshaltungskosten zeigt sich, wie wichtig ein drittes Entlastungspaket gezielt für Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen ist. Die Kosten dafür müssen von den Krisengewinnern und Millionenvermögen getragen werden“, so Kreisvorsitzender Raimund Novak.
Er und seine Kolleg*innen sind sich auch in der Forderung nach einem Energiepreisdeckel und einer Übergewinnsteuer einig. „Eine Reihe von Großkonzernen, insbesondere aus dem Energiesektor, haben ihre Gewinne vervielfacht, während viele Bürger*innen nicht wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen.“
Die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus dem Landkreis wollen auch selbst öffentlich aktiv werden. So werden sie sich am bundesweiten Mindestlohntag des DGB Ende September ebenso beteiligen wie an den bevorstehenden Tarifauseinandersetzungen. „Den Anfang macht die Metall- und Elektroindustrie, wo hohe Erwartungen auf Lohnerhöhungen seitens der Mitglieder einer Konfrontationshaltung der Arbeitgeber gegenüberstehen“, so der stellvertretende Kreisvorsitzende Klaus Barthel.
Für die Zukunft geplant ist auch die weitere Behandlung der Themen Öffentlicher Nahverkehr und Gesundheitswesen. „Die öffentliche Daseinsvorsorge wurde über Jahre unterfinanziert. Es ist Zeit für eine echte Trendwende“, so Novak. "Das geht nur mit starken Gewerkschaften.“