Der DGB Kreisverband Miesbach und das DGB Ortskartell Schliersee luden nun schon zum 14. Mal zum Gedenken an die Zwangsarbeiter im Berghaus Sudelfeld ein. Traditionell findet die Veranstaltung immer am 8. Mai, dem Tag der Befreiung, statt. Als Hauptredner konnte Kurt Weber vom DGB Kreisverband Miesbach den DGB Regionsgeschäftsführer für Oberbayern, Günter Zellner begrüßen. Dieser forderte in seiner Gedenkrede die Anwesenden auf, sich „immer und jederzeit für ein friedliches Zusammenleben in Europa und auf der Welt einzusetzen“. Am Ende der Veranstaltung wurde an der Gedenktafel am Berghaus ein Kranz niedergelegt.
An vielen Orten in Oberbayern gab es zur NS-Zeit - wie ein Netz gespannt - Außenlager des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau. So auch am Sudelfeld. Das 1938 errichtete Berghaus diente während des NS-Terror-Regimes als SS-Erholungsheim. Von 1940 bis 1945 leisteten hier zeitweise über 150 Häftlinge des KZ‘s Dachau Zwangsarbeit. Von ihnen wurde auch die Straße zum Berghaus gepflastert. Am 6. Mai 1945 befreiten amerikanische Soldaten zehn Häftlinge und nahmen die verbliebenen
SS-Männer fest.
Zur Erinnerung an die während der NS-Zeit auf dem Berghaus Sudelfeld zur Zwangsarbeit verpflichteten KZ-Häftlinge werden seit 14 Jahren durch Mitglieder des DGB Ortskartells Schliersee und des DGB Kreisverbandes Miesbach an der dort angebrachten Gedenktafel Blumengebinde niedergelegt. Die aktiven Gewerkschafter*innen wollen damit dem hier geschehenen Unrecht gedenken und ein Zeichen setzen dass sich solche Ereignisse nie mehr wiederholen.
Die Gedenkworte sprach in diesem Jahr der Regionsgeschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes Oberbayern Günter Zellner. Er wies darauf hin, dass die Gewerkschaften mit den Veranstaltungen rund um den 8. Mai „ein sichtbares Zeichen für eine gerechte und friedvolle Zukunft setzen wollen“. Das gilt gerade für den derzeitig sattfindenden schrecklichen und völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in der Ukraine. An jeden Tag sterben Menschen. Millionen, insbesondere Frauen und Kinder, sind auf der Flucht. „Die Gewerkschaften verurteilen die kriegerische Aggression der russischen Putin-Regierung auf die Ukraine auf das Schärfste“, so der DGB Regionsgeschäftsführer. Dieser Krieg stellt einen beispiellosen Angriff auf die europäische Friedensordnung dar, die auf Freiheit, Menschenrechten, Selbstbestimmung und Gerechtigkeit basiert. Und seine Hauptleidtragenden sind die Zivilbevölkerung und viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
„Krieg kennt keine Gewinner“, stellte Günter Zellner vor den Anwesenden fest. Im Krieg gibt es nur Verlierer, unbarmherzige Unmenschlichkeit, unermessliches Leid und sehr viel Tod.
Deshalb muss es immer unser Ziel sein, Frieden zu erreichen. „Und das beginnt damit, dass die Waffen schweigen und an ihre Stelle das Gespräch, die Diplomatie tritt“, sagte der oberbayerische DGB Regionsvorsitzende. Deshalb fordern wir die russische Regierung auf, ihren Angriffskrieg sofort zu beenden und alle Kampfhandlungen einzustellen. Für den DGB und sein Mitgliedsgewerkschaften ist die Lehre aus der schrecklichen NS Zeit: Nie wieder Krieg – Die Waffen nieder! Und das weltweit!