Zum Internationalen Tag der Frauengesundheit am 28. Mai machen die DGB-Frauen in Bayern auf gravierende Defizite in der geschlechtergerechten Gesundheitsversorgung aufmerksam.
„Gesundheit ist ein Menschenrecht – und darf weder vom Wohnort, Einkommen noch vom Geschlecht abhängen. Wir fordern endlich ernsthafte politische Schritte für eine geschlechtergerechte Medizin und eine faire Gesundheitsversorgung für alle Frauen in Bayern“, so Verena Di Pasquale, stellvertretende Vorsitzende des DGB Bayern.
Ein zentraler Punkt dabei: Der Arbeitsschutz muss dringend auf geschlechtsspezifische Risiken überprüft werden. „Frauen sind nach wie vor häufiger von psychischen und physischen Belastungsfaktoren betroffen – sei es durch ergonomische Anforderungen oder die Doppelbelastung von Beruf und Sorgearbeit. Hier braucht es deutlich mehr Prävention am Arbeitsplatz. Deshalb muss auch der ‚Masterplan Prävention‘ der Bayerischen Staatsregierung genderspezifische Fragestellungen stärker berücksichtigen und unbedingt um den betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz ergänzt werden“, fordert Di Pasquale.
Ausreichende und bedarfsgerechte Betreuungsangebote für Kinder und pflegebedürftige Angehörige sind ein weiterer entscheidender Faktor, an dem es in Bayern noch immer mangelt. Die DGB-Frauen fordern daher die Bayerische Staatsregierung, die Arbeitgeber, Sozialversicherungsträger und kommunalen Spitzenverbände dazu auf, die Voraussetzungen für eine geschlechtergerechte Medizin und Prävention umfassend zu verbessern. Zudem müssen regionale und soziale Ungleichheiten beim Zugang zu Gesundheitsleistungen abgebaut werden.
Ein wirksames Gleichstellungsgesetz für die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten ist dabei ein wichtiger Hebel. Denn um diese Aufgaben wirkungsvoll wahrnehmen zu können, benötigen die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten eine umfassende Freistellung. Darüber hinaus müssen frauenspezifische Bedürfnisse bei der präventiven, ambulanten und stationären Versorgung gleichwertig berücksichtigt werden. Vor allem die Kommunen sind gefordert, niedrigschwellige Beratungsangebote für Frauen und Mädchen auszubauen und bestehende Träger*innen wie Frauen- und Mädchengesundheitszentren nachhaltig zu fördern.
Hintergrund:
Unter dem Motto „Mehrwert Gleichstellung“ haben die DGB-Frauen in Bayern auf ihrer 22. DGB-Bezirksfrauenkonferenz am 23. und 24. Mai 2025 in Augsburg ein kraftvolles Signal für die Umsetzung der Gleichstellung in Arbeitswelt und Gesellschaft gesetzt. Sie beschlossen dazu verschiedene Anträge, die ihre Arbeit in den kommenden vier Jahren prägen werden, unter anderem zum Thema Frauengesundheit.