Am 15. August ist Mariä Himmelfahrt – doch nicht alle Beschäftigten in Bayern profitieren von diesem Feiertag. Denn noch immer hängt der freie Tag vom Wohnort und der Konfession der Gemeinde ab. Nach dem jüngsten Zensus verlieren sogar einzelne Gemeinden in Oberfranken durch geänderte Konfessionsverhältnisse den Feiertag. Der DGB Bayern kritisiert diese Ungleichbehandlung als nicht mehr zeitgemäß und fordert eine einheitliche Lösung für ganz Bayern.
Hierzu sagt Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern: „Ob ich am 15. August frei habe oder nicht, darf keine Frage der Postleitzahl sein. Alle Beschäftigten in Bayern verdienen am 15. August einen freien Tag – unabhängig vom Wohnort oder der Religionszugehörigkeit. Wer in Bayern arbeitet, muss auch bayernweit die gleichen Rechte haben!“
Gleichzeitig warnt Stiedl mit Blick auf die Diskussionen rund um Mariä Himmelfahrt vor einer erneuten Debatte um mögliche Feiertagsstreichungen. „Die Beschäftigten arbeiten längst am Limit. Allein 2023 wurden hierzulande rund 55 Milliarden Arbeitsstunden geleistet – ein Rekord. Gleichzeitig steigen Arbeitsbelastung und stressbedingte Krankheitsfälle unaufhörlich an. In dieser Situation von weniger freien Tagen zu sprechen, ist schlicht unzumutbar und das falsche Signal.“
Auch das gerne vorgebrachte Argument, mehr Arbeitstage brächten mehr Wirtschaftskraft, weist der DGB Bayern entschieden zurück: „Fakt ist: Bayern hat bundesweit die meisten Feiertage – und steht bei Wirtschaftskraft und Produktivität dennoch an der Spitze. Unsere wirtschaftliche Stärke hängt nicht an einem zusätzlichen Arbeitstag, sondern an den Menschen, die Tag für Tag ihre Leistung erbringen. All diejenigen, die lauthals nach längeren Arbeitszeiten rufen, sollten sich besser fragen, wie es den Beschäftigten dabei geht. Gute Arbeit braucht gute Arbeitsbedingungen – und dazu gehören auch verlässliche Feiertage für alle“, so Stiedl abschließend.