Ministerpräsident Markus Söder will im öffentlichen Dienst (ÖD) in Bayern 100.000 Arbeitsplätze abbauen. Sollten diese Pläne umgesetzt werden, hätte das aus Sicht des DGB-Kreises Günzburg, auch im Landkreis Günzburg, gravierende negative Auswirkungen. „Auch „vor Ort“ gebe es in vielen Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge nicht zu viel Personal, sondern es würde Personal im erheblichen Umfang fehlen", so der DGB-Kreisvorsitzende Werner Gloning. Und die Beschäftigten in den Kliniken, bei der Polizei, in der Pflege, in Schulen und der Schulsozialarbeit, in den Kindertagesstätten und in anderen wichtigen Berufen des öffentlichen Dienstes tätig, kämen schon jetzt oft „auf dem Zahnfleisch daher“ und würden Überstunden vor sich herschieben bis zum „geht nicht mehr“.
Aus Sicht des DGB-Kreises haben die Bürger*innen im Landkreis ein Recht zu erfahren, ob Landrat Dr. Hans Reichhart (der Mitglied im Präsidium der CSU ist) und die örtlichen Landtagsabgeordneten auch dafür sind, dass im öffentlichen Dienst 100.000 Arbeitsplätze abgebaut werden, oder ob sie bereit sind, sich gegen einen solchen Stellenabbau zu stemmen.
Mit dem in diesem Zusammenhang immer wieder zu hörenden Argument „ein solcher Personalabbau im ÖD sei auf Grund der Digitalisierung und durch den Einsatz von KI ohne Qualitätseinbußen möglich“, möchte die stellv. DGB-Kreisvorsitzende Gabriele Brenner „aufräumen“. Zwar sei richtig, dass auch im ÖD dadurch Arbeitsplätze wegfallen werden, aber das werde bei Weitem nicht ausreichen, um die vorhandenen massiven vorhandenen Personallücken im ÖD auch nur halbwegs auszugleichen.
Helga Springer-Gloning, die Vertreterin der Gewerkschaft ver.di im DGB-Kreisvorstand, fordert von allen, die Söders Personalabbaupläne befürworten, zu sagen, wo konkret dieses Personal im Landkreis und in seinen Gemeinden abgebaut werden soll, damit die Bürger*innen einschätzen können, was das für Auswirkungen hat. Und sie warnt vor Privatisierungen im Bereich der Daseinsvorsorge. Alle Erfahrungen zeigen, dass das für die Bürger*innen unterm Strich teurer werde oder mit Qualitätseinbußen verbunden sei.
Der DGB-Kreis wird das Thema Personalabbau im ÖD auch in den Kommunalwahlkampf einbringen, weil für eine Wahlentscheidung wichtig ist, welche Position Kandidaten*innen in dieser Frage einnehmen.