Der Kreisverband des Deutschen Gewerkschaftsbundes für München-Stadt und -Land, für Fürstenfeldbruck, Dachau und Starnberg hat seine Spitze turnusgemäß nach vier Jahren wieder gewählt. Simone Burger wurde erneut zur Vorsitzenden gewählt. Sie hat dieses Amt seit 2012 inne. Als Stellvertretende Vorsitzende wurden Sibylle Wankel (1. Bevollmächtigte der IG Metall München) und Claudia Weber (Geschäftsführerin von ver.di München & Region) wieder gewählt. Somit bleibt die Spitze des DGB in München weiterhin weiblich.
Die näher rückenden Kommunalwahlen werden in den kommenden Monaten das inhaltliche Schwerpunktthema für die Münchner Gewerkschaften sein. Dazu hatte der Kreisverband auf seiner konstituierenden Sitzungen Forderungen beschlossen.
Bezahlbares Wohnen bleibt das Top-Thema. Dazu sagt Simone Burger: „München ist eine Boom-City und die Aufgabe von uns Gewerkschaften ist es, uns dafür einzusetzen, dass alle profitieren. Wir werden die politischen Parteien daran messen, welche Ideen sie haben. um bezahlbares Wohnen zu schaffen und zu sichern.“ Der zweite große Punkt ist für Burger Gute Arbeit: „Das bedeutet in dieser teuren Stadt schlicht und einfach: ein gutes Einkommen. Deshalb muss aus unserer Sicht die Landeshauptstadt München wo immer möglich einfordern, dass Unternehmen nach Tarif bezahlen und sie muss die Initiative des Münchner Mindestlohns fortführen. Es muss deutlich werden: In dieser Stadt müssen Beschäftigte um einiges mehr als den gesetzlichen Mindestlohn verdienen, damit Arbeit nicht arm macht.“
Für Claudia Weber ist die finanzielle Situation der Kommunen das entscheidende Thema. 2024 lag der Investitionsstau aller deutschen Kommunen bei 216 Milliarden Euro. So viel Geld bräuchten die Kommunen, um zum Beispiel genügend Schulen zu bauen oder den ÖPNV fit zu machen, damit er pünktlich fährt. „Das Sondervermögen des Bundes ist daher richtig und wichtig, aber wir brauchen auch dringend eine andere Finanzierung der Kommunen. Es darf nicht sein, dass die Unterfinanzierung der Kommunen am Ende durch Mehrarbeit von den Beschäftigten geschultert wird, weil Stellen nicht mehr besetzt werden, die Arbeit aber trotzdem die gleiche bleibt,“ so Weber.
2026 werden nicht nur die Kommunalparlamente neu gewählt, sondern auch die Betriebs- und Personalräte. Zwischen März und Mai wählen die Münchner Beschäftigten ihre Vertreter*innen.
Dazu sagt Sibylle Wankel: „Wenn die Demokratie in Gefahr ist, dann muss die Demokratie im Betrieb gestärkt werden. Mitbestimmung im Betrieb zeigt tagtäglich im Kleinen, dass Demokratie funktioniert, dass Veränderungen möglich sind, dass niemand ohnmächtig ist. Und im Betrieb sind alle Beschäftigten – unabhängig von ihrer Herkunft etwa – stimmberechtigt. Deshalb müssen die Betriebsratswahlen endlich auch dieselbe Aufmerksamkeit bekommen wie alle anderen Wahlen. Und es braucht dringend ein Update der Rechte der Betriebsräte, die seit 1972 nicht mehr grundlegend geändert wurden.“
Der Deutsche Gewerkschaftsbund ist als Dachverband die politische Interessensvertretung der acht Mitgliedsgewerkschaften. Alle vier Jahre werden im DGB die Gremien neu gewählt. Am 26.09.2025 konstituierte sich der DGB Kreisverband München neu. Zum DGB-Kreisverband gehören die Landkreise Dachau, Fürstenfeldbruck, Starnberg, München-Land und München-Stadt. Über 85.000 Mitglieder wohnen in diesen Landkreisen.