Schul­start in Bay­ern: DGB for­dert kla­re Ant­wor­ten auf die Bil­dungs­pro­ble­me im Frei­staat

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Ordnungsnummer PM 048

Stiedl: „Es ist nicht akzeptabel, dass gerade in Bayern Bildung so sehr von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängt.“

Zum Beginn des neuen Schuljahres fordert der DGB Bayern von der Landespolitik klare Antworten auf nach wie vor bestehende Bildungsprobleme im Freistaat.

Hierzu sagt Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern: „Der Zustand unseres Bildungssystems ist in vielerlei Hinsicht alarmierend und erfordert sofortige Maßnahmen. Die Bayerische Staatsregierung muss jetzt handeln, um Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit in Bayern sicherzustellen. Wenn wir jetzt nicht in unsere Schulen investieren, setzen wir die Zukunft unserer Kinder aufs Spiel.“

Laut einer aktuellen Studie des Münchner ifo-Instituts belegt Bayern in Sachen Bildungsgerechtigkeit den letzten Platz. Demnach hängt es in keinem anderen Bundesland so sehr vom familiären Hintergrund ab, ob ein Kind aufs Gymnasium geht. „Kein Kind darf aufgrund seiner sozialen Herkunft benachteiligt werden. Wir brauchen deshalb deutlich mehr gezielte Förderprogramme, um sicherzustellen, dass Inklusion in allen Schulformen gelebt wird und alle Schülerinnen und Schüler gut durch die Schule kommen.“

In diesem Zusammenhang fordert Stiedl zudem deutlich mehr finanzielle Unterstützung für ärmere Familien: „Bildung ist kein Luxusgut. Daher müssen alle Schulmittel und auch digitale Endgeräte kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Auch die Kosten für den Schulweg und die Nachmittagsbetreuung sind aktuell noch viel zu hoch. Es ist nicht akzeptabel, dass gerade in Bayern Bildung so sehr von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängt.“

Akuten Handlungsbedarf sieht Stiedl auch mit Blick auf den Lehrkräftemangel: „Der Lehrkräftemangel in Bayern ist ein Skandal. Jeder unbesetzte Lehrerposten bedeutet eine weitere Verschlechterung des Unterrichts. Zusätzlich zu einer massiven Aufstockung des Lehrpersonals braucht es aber auch bessere Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung, um den Lehrerberuf attraktiver zu gestalten.“

Ein weiteres großes Problem sei laut Stiedl die marode Schulinfrastruktur: „Es kann doch nicht sein, dass unsere Kinder in veralteten und maroden Schulgebäuden lernen müssen. Hier muss der Freistaat ein gigantisches Investitionsprogramm auflegen, um Schulen zu sanieren und auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Unsere Kinder verdienen moderne und sichere Lernumgebungen - hier darf kein weiterer Tag verloren gehen“, so Stiedl abschließend.

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