Stiedl: „Wenn staatliche Gelder fließen, müssen die Unternehmen in die Pflicht genommen werden, Beschäftigung zu sichern und gute Arbeit anzubieten.“
Zur Warnung der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) vor einer existenziellen Bedrohung für Bayerns Unternehmen sagt Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern:
„Gerade die von der Industrie diskutierte Standortverlagerung war schon in der Vergangenheit ein Irrweg, was aktuell bestens an den gestörten Lieferketten beobachtet werden kann. Eine Abwanderung von Unternehmen ins Ausland gilt es daher ebenso zu verhindern wie Entlassungen von Arbeitskräften. Um Arbeitsplätze zu sichern, braucht es in der Tat passgenaue Stabilisierungsprogramme für Betriebe. Die von der Bundesregierung angekündigten Hilfsprogramme müssen daher zügig umgesetzt werden. Auch der von Ministerpräsident Söder angestrebte Härtefallfonds für Unternehmen von einer Milliarde Euro geht hier in die richtige Richtung, wenngleich aus unserer Sicht auch die Bürgerinnen und Bürger im Freistaat zusätzliche Entlastung benötigen. Klar ist: Solidarität darf keine Einbahnstraße sein. Wenn staatliche Gelder fließen, müssen die Unternehmen in die Pflicht genommen werden, Beschäftigung zu sichern und gute Arbeit anzubieten. Gleichzeitig braucht es jetzt kräftige Lohnerhöhungen, um die Binnennachfrage und somit die Wirtschaft insgesamt zu stärken. Statt in alte Muster zu verfallen, was uns erst in die aktuell schwierige Lage manövriert hat, sollten wir als Sozialpartner nun gemeinsam an Lösungen arbeiten, wie diese Krise zu überwinden ist.“