Tag der Ar­beit in Bay­ern: Ver­ena Di Pas­qua­le sieht Gleich­stel­lung und Wei­ter­bil­dung als He­bel zur Fach­kräf­te­si­che­rung

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Ordnungsnummer PM 028

Di Pasquale: „Fachkräftesicherung und prekäre Arbeit passen nicht zusammen!“

Verena Di Pasquale, stellvertretende Vorsitzende des DGB Bayern, forderte in ihrer Rede auf der Maikundgebung auf dem Paradeplatz in Ingolstadt mehr Fortschritte bei der Gleichstellung im Freistaat: „Klar ist: Wer Fachkräfte braucht, kann auf Frauen nicht verzichten! Dafür braucht es insbesondere in den frauendominierten Branchen ein gutes Entgelt und darüber hinaus diskriminierungsfreie Steuersysteme. Und statt Minijobs eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ab dem ersten Euro – denn Fachkräftesicherung und prekäre Arbeit passen nicht zusammen!“ Für eine echte Gleichstellung zwischen den Geschlechtern seien laut Di Pasquale zudem passende Betreuungsstrukturen ebenso notwendig wie ein Mehr an Mitbestimmung bei der Arbeitszeit. „Nur so können Beruf und Privatleben Hand in Hand gehen. Und das ist es doch, was einen attraktiven Arbeitsplatz ausmacht.“

Angesichts einer Arbeitswelt im Wandel müssten Di Pasquale zufolge insbesondere die Themen Weiterbildung und Qualifizierung verstärkt in den Fokus rücken. „Zwar ermöglichen wir unseren Kolleg*innen durch Qualifizierungstarifverträge und Betriebsvereinbarungen lebenslanges Lernen, wo wir nur können. Doch in viel zu vielen Betrieben in Bayern findet Weiterbildung schlicht nicht statt. Hier müssen die Arbeitgeber dafür sorgen, dass die Beschäftigten mit den Veränderungen in der Arbeitswelt mithalten können.“ Auch die Bayerische Staatsregierung müsse endlich handeln: „Hier fordern wir fünf Tage im Jahr für die berufliche, politische und die Weiterbildung für das Ehrenamt. Wir brauchen endlich ein bayerisches Bildungszeitgesetz – ein Gesetz, das 14 andere Bundesländer bereits haben.“

Rund fünf Monate vor der Landtagswahl forderte Di Pasquale die Bayerische Staatsregierung zudem auf, „sich nicht mehr nur von der Wirtschaft ins Ohr flüstern lassen, was alles in Bayern gemacht werden muss“ – stattdessen müsse sie „alles dafür tun, endlich die soziale Schieflage in Bayern zu beseitigen“, betont Di Pasquale.

Beim Thema Rente sei ein Renten-Turbo notwendig, der über bisher von der Ampelkoalition realisierte Verbesserungen hinausgeht: „Dafür muss das Rentenniveau perspektivisch auf 53 Prozent angehoben werden. Es braucht eine Erwerbstätigenversicherung, in die alle einzahlen. Und es braucht flächendeckende Betriebsrenten, die die Arbeitgeber mitfinanzieren“, so Di Pasquale abschließend.

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