Verkehrswende braucht Verlässlichkeit – Deutschlandticket gesetzlich sichern, Angebot ausbauen und Infrastruktur zukunftsfest machen

Stiedl: „Bezahlbare und klimafreundliche Mobilität darf nicht Jahr für Jahr zur politischen Verhandlungsmasse werden.“

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Die Bundesregierung will das Deutschlandticket gesetzlich absichern – doch die vorgesehene Finanzierung bleibt Stückwerk. Der DGB Bayern und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in Bayern begrüßen zwar die angekündigte Verlängerung des Bundeszuschusses für das Jahr 2026, kritisieren aber die fehlende langfristige Perspektive und fordern konkrete Zusagen für einen Ausbau der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur.

„Bezahlbare und klimafreundliche Mobilität darf nicht Jahr für Jahr zur politischen Verhandlungsmasse werden“, sagt Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern. „Wer das Deutschlandticket sichern will, muss auch die Mittel dauerhaft absichern – alles andere gefährdet das Vertrauen der Menschen in die Verkehrswende. Die Bundesregierung muss eine verlässliche Finanzierung garantieren, und auch der Freistaat Bayern muss seinen Teil beitragen. Dass Minister Bernreiter das Ticket immer wieder öffentlich infrage stellt, ist ein fatales Signal – nicht nur an Fahrgäste, sondern auch an die Beschäftigten im Nahverkehr.“

Nach wie vor fehlt ein tragfähiger Finanzierungsmechanismus, der auch steigende Kosten auffängt. Ohne klare Nachschusspflichten und eine verbindliche Beteiligung von Bund und Ländern drohen erneute Preiserhöhungen oder Leistungskürzungen – mit direkten Folgen für Beschäftigte und Fahrgäste.

Matthias Birkmann, Geschäftsstellenleiter der EVG in Nürnberg, ergänzt: „Ein attraktives Ticket reicht nicht aus, wenn das Angebot nicht mithält. Die Kolleginnen und Kollegen im Nahverkehr erleben tagtäglich, was es heißt, auf Verschleiß zu fahren – mit überlasteten Zügen, zu wenig Personal und maroder Infrastruktur. Über notwendige Investitionen sowie Angebots- und Kapazitätsausbau wird schon lange gesprochen, aber sie müssen nun endlich kommen.“ 

DGB Bayern und EVG fordern ein langfristiges Finanzierungskonzept für das Deutschlandticket, das auch steigende Kosten abdeckt – und klare politische Zusagen für massive Investitionen in Infrastruktur, Fahrzeuge und Fachkräfte. Nur so kann aus dem Ticket ein tragfähiger Bestandteil der Mobilitätswende werden – und aus einem politischen Versprechen ein verlässliches Angebot.

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