Ver­lei­hung des 9. Un-­Gleich­stel­lungs­prei­ses – Baye­ri­sche DGB-Frau­en zei­gen adi­das die „Ro­te Kar­te“

Datum

Ordnungsnummer PM 015

Di Pasquale: „Um auf Diversität aufmerksam zu machen, braucht es keine nackten Brüste im öffentlichen Raum.“

Unter dem Deckmantel, für Sport-BHs zu einem von Vielfalt geprägten Verständnis des weiblichen Körpers beizutragen, stellt adidas in einer aktuellen Werbekampagne großflächig Frauenbrüste außerhalb des „Normbusens“ zur Schau. Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März verleihen die bayerischen DGB-Frauen dem Sportartikelhersteller daher ihren insgesamt 9. Un-Gleichstellungspreis.

Verena Di Pasquale, stellvertretende Vorsitzende des DGB Bayern, begründet die Preisverleihung wie folgt: „Sexismus wird nach wie vor als erfolgreiches Mittel in der Werbung genutzt, dem kaum gesetzliche Schranken gesetzt sind. Um auf Diversität aufmerksam zu machen, braucht es keine nackten Brüste im öffentlichen Raum. Diese diskriminierende Darstellung berührt die Fragen von Gleichheit, Freiheit und Grundrechten. Die Jury der DGB Frauen in Bayern hat daher einstimmig entschieden, adidas zum diesjährigen Internationalen Frauentag die ‚Rote Karte‘ zu zeigen.“

Bettina Messinger, Vorsitzende des DGB-Bezirksfrauenausschusses, ergänzt: „Alle diese Frauen werden lediglich auf ihre Brüste reduziert. Damit gleicht die Kampagne einer ‚Fleischbeschau‘, die in höchstem Maße respekt- und würdelos ist, aber dem Unternehmen größtmögliche Aufmerksamkeit garantiert. Diskriminierende Werbung hat in einer aufgeklärten Gesellschaft nichts zu suchen. Gute Werbung braucht keine Herabwürdigung.“


Hintergrund

Die Gewerkschafterinnen im DGB Bayern sind in der gleichstellungspolitischen Landschaft der größte Verbund, der die Interessen von Arbeitnehmerinnen vertritt. Der DGB und seine acht Mitgliedsgewerkschaften setzen sich für Geschlechtergerechtigkeit gemäß Art. 3 Grundgesetz ein. Im DGB Bayern sind mehr als 240.000 Gewerkschafterinnen organisiert.

Seit 2016 verleihen die DGB-Frauen ihren Un-Gleichstellungspreis für gravierende Verstöße gegen die Gleichstellung von Frauen und Männern.

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