Wan­del ist weib­lich! DGB Bay­ern ver­an­stal­tet frau­en­po­li­ti­sche Ak­ti­ons­wo­che

Datum

Ordnungsnummer PM 014

Di Pasquale: „Weg mit den Minijobs und her mit guter und gut bezahlter Arbeit!“

Am 7. März ist Equal Pay Day, am 8. März folgt der Internationale Frauentag. Anlässlich dieser beiden Tage veranstaltet der DGB Bayern von 6. bis 11. März unter dem Motto „Wandel ist weiblich!“ eine frauenpolitische Aktionswoche. Bayernweit finden vielfältige Veranstaltungen und Aktionen sowohl in Präsenz vor Ort als auch in Form von digitalen Formaten statt. Darüber hinaus steht die Verleihung des 9. Un-Gleichstellungspreises der bayerischen DGB-Frauen auf dem Programm.

Verena Di Pasquale, stellvertretende Vorsitzende des DGB Bayern, ruft alle Frauen auf, sich an den Aktionen zu beteiligen und die Gleichstellung im Freistaat weiter voranzutreiben: „Frauen brauchen faire Chancen auf wirtschaftliche Unabhängigkeit und das heißt: Weg mit den Minijobs und her mit guter und gut bezahlter Arbeit! Das ist die Voraussetzung für ein gutes Leben heute, aber auch für ein gutes Leben in der Rente. Der Garant hierfür in Bayern sind die Gewerkschaften – das machen wir im Rahmen unserer Aktionswoche deutlich.“

Gerade die prekären Minijobs seien laut Di Pasquale einer der Hauptgründe für die in Bayern noch immer klaffende Lohnlücke von zuletzt 22 Prozent zwischen Frauen und Männern. Besonders in Kleinbetrieben verdrängen Minijobs sozialversicherte Beschäftigungsverhältnisse. So waren Ende Juni 2021 im Freistaat in kleinen Betrieben mit unter 10 Beschäftigten 42,5 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse Minijobs. Über alle Betriebsgrößen hinweg waren es 18,6 Prozent. Das geht aus einer Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit für den DGB hervor.

„Die Daten zeigen: Minijobs verdrängen gute, sozial abgesicherte Arbeit. Sie sind kein Sprungbrett, im Gegenteil: Für viele Menschen und mehrheitlich für Frauen stellen sie eine berufliche Sackgasse dar. Denn fast 60 Prozent aller Minijobber*innen sind weiblich“, so Di Pasquale. Scharfe Kritik äußert Di Pasquale deshalb an den Plänen der Ampelregierung, die Minijob-Grenze auf 520 Euro zu erhöhen: „Diese Planungen stehen im klaren Widerspruch zum Vorhaben der Bundesregierung, das ‚Jahrzehnt der Gleichstellung‘ auszurufen. Damit diese richtige Zielsetzung keine Worthülse bleibt, sind vielmehr andere Maßnahmen notwendig. Neben einer besseren Bezahlung braucht es endlich Arbeitszeitmodelle, mit denen Arbeit und Leben besser vereinbart werden können, sowie mehr Frauen in Führungspositionen“, so Di Pasquale abschließend.

Weitere Informationen rund um die frauenpolitische Aktionswoche gibt es unter https://bayern.dgb.de/frauenpolitische-aktionswoche sowie zu entsprechenden Veranstaltungen bei den verantwortlichen DGB-Regionen.


Hintergrund

Der Equal Pay Day markiert den Tag, bis zu dem Frauen in Deutschland über den Jahreswechsel hinaus arbeiten müssten, um rechnerisch auf das durchschnittliche Jahresgehalt ihrer männlichen Kollegen zu kommen – in diesem Jahr ist das der 07. März.

Der Internationale Frauentag steht seit über hundert Jahren für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Auch der DGB und seine Gewerkschaften rufen jedes Jahr am 8. März zu Aktionen auf, mit denen auf die ungleiche Behandlung von Frauen und Männern aufmerksam gemacht wird.

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