Welt­tag der so­zia­len Ge­rech­tig­keit: DGB Bay­ern for­dert mehr Steu­er­ge­rech­tig­keit

Datum

Ordnungsnummer PM 010

Stiedl: „Starke Schultern müssen mehr zum Gemeinwesen und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen.“

Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern, äußert sich angesichts des Welttages der sozialen Gerechtigkeit am 20. Februar besorgt über die tiefer werdende soziale Spaltung. „Ob international, in Deutschland oder Bayern: Die noch immer anhaltende Krise trifft alle, aber nicht alle gleichermaßen. Ärmere Haushalte tragen die Hauptlast. Sie müssen oft erhebliche finanzielle Einbußen hinnehmen. Viele Superreiche konnten trotz oder gerade wegen Corona ihr Vermögen vermehren. Damit wird die Pandemie zu einem Brennglas für ökonomische Ungleichheit.“

Wie der aktuelle Verteilungsbericht des DGB ausweist, hat sich das gesamte Nettovermögen in Deutschland seit der Jahrtausendwende nahezu verdoppelt. Die Vermögen sind extrem ungleich verteilt. Die reichsten 10 Prozent der Bevölkerung verfügen über 65 Prozent, das wohlhabendste eine Prozent über mehr als 30 Prozent des Gesamtnettovermögens. 50 Prozent der Erwachsenen besitzen so gut wie kein Vermögen oder aber sie haben Schulden.

Auch in Bayern sieht der DGB diese Schieflage, die sich ob der Pandemie noch verschärft. Über eine viertel Million Kinder und Jugendliche sind in Bayern von Armut bedroht. Gleiches gilt für eine wachsende Zahl an Rentnerinnen und Rentnern. Mehr als 200.000 Menschen in Bayern sind auf Essensspenden angewiesen.

„An einem gerechteren Steuersystem führt kein Weg vorbei. Starke Schultern müssen mehr zum Gemeinwesen und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen. Das ist schon deshalb geboten, um die Lasten der Corona-Krise gemeinsam zu meistern. Es geht um mehr Steuergerechtigkeit, insbesondere für kleine und mittlere Einkommen. Es geht aber auch um eine langfristige Stärkung der Einnahmebasis des Staates, damit er dringend benötigtes Personal einstellen und in die sozial-ökologische Transformation investieren kann,“ so Stiedl abschließend.

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