Am Wochenende finden in zahlreichen Städten Menschen Aktionen auf der Straße und im Netz statt. Ziel ist es der Forderung nach einem sechsjährigen Mietenstopp in Regionen mit einen stark angespannten Mietmarkt – so die offizielle Formulierung-wieder auf die politische Tagesordnung zu setzen. Der DGB München und der Mieterverein München legen gemeinsam eine Auswertung der Angebotsmieten nach Stadtviertel vor (anbei).
„In allen Stadtvierteln in München ist bezahlbarer Wohnraum Mangelware. Alle Angebotspreise liegen im Median über 20 Euro. Es gibt damit kein Stadtviertel mehr mit erschwinglichem Wohnraum. Und die Mietpreise steigen schneller als die Einkommen, und die zusätzlichen Belastungen durch Inflation und Energiepreise verschärfen die Situation weiter“, erklärt die DGB-Vorsitzende in München Simone Burger.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: „Allein in den letzten 10 Jahren sind die Angebotsmieten mit denen die Mieter*innen auf verschiedenen Plattformen konfrontiert sind in München um 47,4 Prozent gestiegen. Die drastischsten Anstiege verzeichnen Aubing-Lochhausen-Langwied um 62,7%, Allach-Untermenzing um 59,6% und Berg am Laim um 58,3%. Gerade in Stadtvierteln, in denen viele Menschen mit durchschnittlichen Einkommen wohnen sind die Mieten überproportional gestiegen.“ So Burger.
„Für immer mehr Menschen wird es schwierig in München eine neue Wohnung zu finden, deshalb wäre eine Atempause über einen Mietenstopp so wichtig. Wir fordern die Bundesregierung auf, insbesondere die Union, hier ihre Position zu ändern. Die Mieten in der Isarvorstadt liegen inzwischen bei 26,79 Euro, wer kann sich das noch leisten.“, sagt Schmid-Balzert, Stellv. Geschäftsführerin des Mieterverein Münchens
Das Bündnis fordert darüber hinaus langfristige Maßnahmen zur Entspannung des Wohnungsmarktes. Dazu gehören mehr öffentlicher und sozialer Wohnungsbau, die konsequente Umsetzung einer neuen Wohnungsgemeinnützigkeit und besserer Schutz von Mieter*innen vor Verdrängung. „Wohnen ist ein Grundrecht – keine Ware. Es ist höchste Zeit, dass der Freistaat die Förderung für den Sozialen Wohnungsbau wieder so aufstellt, dass alle beantragten Wohnungen gebaut werden können“, so Schmid-Balzert.
Die Daten zu den Mietpreisentwicklungen stammen aus der empirica Preisdatenbank auf Basis der VALUE Marktdaten. Es handelt sich um Angebotsmieten (Median), die die aktuelle Marktdynamik realistischer abbilden als Bestandsmieten. Anbei finden sie einen Überblick über die Stadtviertel.
Weitere Informationen zur Kampagne „Mietenstopp“ finden Sie unter www.mietenstopp.de.